Glas |
Bild 1 Modell zur Struktur von Glas
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Gläser weisen
- im Gegensatz zu kristallinen Stoffen - kein regelmäßige Anordnung
ihrer atomaren Bausteine auf. So sind beispielsweise bei den silicatischen
Gläsern die SiO4-Tetraeder unregelmäßig vernetzt
(vergl.
Bild 1). In den relativ großen
Zwischenräumen können weitere Bausteine wie Natrium oder Kalium
eingebaut werden.
Um Gläser von kristallinen Stoffen zu unterscheiden, werden im allgemeinen die Volumenänderungen beim Abkühlen betrachtet (vergl. Bild 2). Es werden hierbei solche Systeme verglichen, die (a) kristallieren und (b) glasig erstarren. Man erkennt, daß kristalline Stoffe bei der Schmelztemperatur TS eine sprunghafte Volumenänderung durchmachen, sie kristallisieren im Schmelzpunkt aus (rote Linie). Gläser dagegen verdichten sich über einen weiten Temperaturbereich (blaue Kurve) auch über TS hinaus. Im Bereich der Transformationstemperatur Tg gehen sie bei langsamer Abkühlung vom plastischen Zustand in den spröden Zustand über (gestrichelte blaue Linie). Bei schneller Abkühlung erhält man eine unterkühlte Flüssigkeit (blaue, durchgezogene Linie). Dieser hier geschilderte Viskositätsverlauf von Glasschmelzen ist für die Verarbeitung von Gläsern von wesentlicher Bedeutung und von der chemischen Zusammensetzung der jeweils zu verarbeitenden Gläser abhängig. |